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Lost-Places-Tour - Teil 1: Hohenlychen

Die Heilstätten Hohenlychen bieten viele tolle Motive für Fotografen und Freunde alter Bauwerke. Im Bild das Schwimmbad. (Foto: Eric)In Raum Berlin-Brandenburg gibt es zahlreiche alte Gebäude, die seit langem ungenutzt stehen und allmählich verfallen. Ein nicht ganz neuer Trend erfreut sich nun steigender Beliebtheit: Lost Places besichtigen. Das Berliner Unternehmen go2know macht seit einigen Jahren Touren zu diesen Orten möglich. Diese Möglichkeit nutze ich und habe nun den ersten Ort - die ehemaligen Heilstätten in Hohenlychen - genauer unter die Lupe genommen!

Abblätternde Farbe kann wirklich charmant sein... (Foto: Eric)Seit vielen Jahren lag das Areal der 1902 erbauten Heilstätten für die Tuberkulosebehandlung verlassen. Seit Anfang 2014 jedoch bietet go2know begleitete Foto-Touren an. Nachdem ich durch einen Zeitungsartikel auf die Ruinen aufmerksam wurde, besucht ich bei einer Gelegenheit den Komplex und schaute mir das umzäunte Areal von außen an. Schon kurz darauf stieß ich bei Recherchen auf die Seite von Andreas Böttger und Thilo Wiebers und buchte die Tour für 40 Euro (ermäßigt 35 Euro). Am 17.02. war es dann so weit und ich konnte die alten Gemäuer im englischen Landhausstil erkunden. Es empfingen mich alte Gänge und abblätternde Farbe, tolle Treppenhäuser und ein altes Schwimmbad - fantastisch!

Hohenlychen strotzt mit liebevollen Details, zum Beispiel Wandfliesen mit Tiermotiven. (Foto: Eric)Hohenlychen strotzt mit vielen Detail. So findet man Wandkacheln mit Tiermotiven und liegengebliebene Handwerksutensilien. Das Schwimmbad einzufangen, ist ohne Panorama nur aus den Eckern heraus möglich. (Foto: Eric)Ein alter Fahrstuhlschacht führt im Hauptgebäude bis in obere Stockwerk. Alte Operationssäle zeugen aus der Klinikzeit ab 1933, seitdem die Heilstätten zur Behandlung von Sport- und Arbeitsschäden genutzt wurden. Ein großes Schwimmbad mit lichtdurchlässiger Überdachung bietet ein gutes Panoramamotiv - sowohl wenn man mittendrin steht oder den Überblick durch einen Wanddurchbruch einfängt (siehe Titelfoto). Im Kellergeschoss versteckt sich ein kleines Solebad.

Über eine fantastische Wendeltreppe erreicht man die oberen Stockwerke des Südbaus - der Blick nach unten lohnt sich. (Foto: Eric)Auf der Seeseite befindet sich der Südbau. Dort findet man viele charmante Holzkonstruktionen und eine wundervolle Wendeltreppe, die man sowohl von unten als auch von oben herab im Bild festhalten kann. Lange Gänge verbinden beide Häuser und große Fenster sorgen für viel Licht. Von einem Balkon kann man die Aussicht genießen.

Die Heilstätten bieten viele unverbrauchte Details und Farbenspiele. (Foto: Eric)Wer sich um die Sicherheit sorgt, dem sei gesagt: die Jungs von go2know kontrollieren alle Räume und Gänge auf Gefahren. Wird ein Bereich zu heikel, wird er vorsorglich abgeriegelt. Nichtsdestotrotz sollten etwas Umsichtigkeit und Vernunft immer mit dabei sein, denn es sind und bleiben "steinalte" Gebäude.

Die Zukunft des Objekts ist noch etwas ungewiss. Einige der Gebäude sind bereits durch den Eigentümer saniert. Bis auf Weiteres wird es aber Touren geben. Diese sind wunderbar einfach: fünf Stunden, völlig freies Bewegen und eine kleine Basisstation sind das Erfolgskonzept von go2know. Und das ist jedem ambitionierten Fotografen zu empfehlen.

>> Alle Bilder aus Hohenlychen in der Bildergalerie - hier klicken!



Teil 2 - FDJ-Hochschule am Bogensee
Teil 3 - Wünsdorf, Haus der Offiziere
Teil 4 - Beelitzer Heilstätten, Frauenklinik
Teil 5 - Flughafen Tempelhof