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Industrieromantik im Pott
- Veröffentlicht am 04. November 2017
Im August verschlug es mich in den Ruhrpott. Essen, Duisburg, Bottrop - drei Orte, die von der Industrialisierung geprägt wurden. Die Spuren dieser Zeit kann man sehr gut erforschen, sie stehen zum Teil sogar unter Welterbeschutz der Unesco. Begleitet mit meiner Kamera habe ich die alte Zeche Zollverein in Essen und den Landschaftspark in Duisburg unsicher gemacht. Auch der Tetraeder in Bottrop ist trotz seiner schwindelerregenden Höhe ein Pflichtbesuch gewesen.
Zeche Zollverein
Eine von Essens Hauptattraktionen ist ohne Zweifel das 1851 in Betrieb genommene und 1986 stillgelegte Kohlebergwerk "Zeche Zollverein". Heute ist es Unesco-Welterbe und beherbergt unter anderem ein Museum. Auf einer zweistündigen Tour konnte ich neben der umgebenden Parkanlage auch das Innere der Zeche und der Kohlewäsche erkunden. Letztere erstreckt sich über viele Stockwerke und verspricht großartige Eindrücke aus der Zeit der Kohleförderung und tolle charakteristische Details. Eine Aussichtsplattform auf dem Dach erlaubt einen weiten Blick über die Umgebung und ebenfalls schöne Blickwinkel auf den bekannten Doppelbock-Förderturm. Doch auch abseits der Hauptgebäude entdeckt man viele lohnenswerte Spots zum Fotografieren, zum Beispiel die Gleisanlagen, einen alten Kettenförderer oder die Wasserbecken an der Kokerei. Die Führung ist empfehlenswert, da sie, neben dem Zugang zu den inneren Bereichen, auch viele interessante Infos und Einblicke in das damalige Arbeiten in der Zeche vermittelt.
Tetraeder Bottrop
Schon von weitem sieht man den Tetraeder (oder auch "Haldenereignis Emscherblick") in Bottrop. Erbaut wurde das pyramidenförmige Stahl-Konstrukt auf der 80 Meter hohen Halde Beckstraße. Über eine Treppe gelangt man auf drei verschiedene Aussichtsplattformen - die dritte auf 38 Metern Höhe hat dabei eine Neigung von 9°, was ein Gefühl des Abrutschens verursacht. Da die Böden aus Gittern gemacht sind, sollte man zweifelsohne schwindelfrei sein, was ich von mir nicht gerade behaupten kann. Dennoch ist die Aussicht alle Schweißausbrüche wert. Zum Tetraeder fährt man idealerweise mit dem Fahrrad, denn auch der Weg hoch auf das Plateau der Halde ist idyllisch, alternativ muss man viele, viele Stufen laufen...
Landschaftspark Duisburg
Eine weitere industrielle Sehenswürdigkeit ist der Landschaftspark Duisburg-Nord. Er ist sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, aber auch mit dem Fahrrad gut zu erreichen. Am besten besucht man den Landschaftspark am späten Nachmittag bis zur Dämmerung, wenn die Beleuchtung angeht. Nur am Wochenende erstrahlt das stillgelegte Hüttenwerk in bunten Illuminationen. Unter der Woche sind nur einige wenige Lichter an. Das Gelände wird kulturell genutzt, bietet unter anderem einen Klettergarten und im Sommer auch ein Open-Air-Kino. Besondere Spots, die auch fotografisch einiges her machen, sind eine "Krokodil" genannte Vorladebrücke und der hinter ihr gelegene Hochofen 5, den man auch erklimmen kann. Von dort überblickt man das Gelände und kann auch tolle Sonnenuntergänge beobachten.