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Blog

Industrieromantik im Pott

Im August verschlug es mich in den Ruhrpott. Essen, Duisburg, Bottrop - drei Orte, die von der Industrialisierung geprägt wurden. Die Spuren dieser Zeit kann man sehr gut erforschen, sie stehen zum Teil sogar unter Welterbeschutz der Unesco. Begleitet mit meiner Kamera habe ich die alte Zeche Zollverein in Essen und den Landschaftspark in Duisburg unsicher gemacht. Auch der Tetraeder in Bottrop ist trotz seiner schwindelerregenden Höhe ein Pflichtbesuch gewesen.

Zeche Zollverein - Architektur- und Industriedenkmal im Herzen von Essen (Foto: Eric Paul)


Zeche Zollverein

Eine von Essens Hauptattraktionen ist ohne Zweifel das 1851 in Betrieb genommene und 1986 stillgelegte Kohlebergwerk "Zeche Zollverein". Heute ist es Unesco-Welterbe und beherbergt unter anderem ein Museum. Auf einer zweistündigen Tour konnte ich neben der umgebenden Parkanlage auch das Innere der Zeche und der Kohlewäsche erkunden. Letztere erstreckt sich über viele Stockwerke und verspricht großartige Eindrücke aus der Zeit der Kohleförderung und tolle charakteristische Details. Eine Aussichtsplattform auf dem Dach erlaubt einen weiten Blick über die Umgebung und ebenfalls schöne Blickwinkel auf den bekannten Doppelbock-Förderturm. Doch auch abseits der Hauptgebäude entdeckt man viele lohnenswerte Spots zum Fotografieren, zum Beispiel die Gleisanlagen, einen alten Kettenförderer oder die Wasserbecken an der Kokerei. Die Führung ist empfehlenswert, da sie, neben dem Zugang zu den inneren Bereichen, auch viele interessante Infos und Einblicke in das damalige Arbeiten in der Zeche vermittelt.

Der Doppelbockförderturm ist nicht nur von Weitem sichtbar sondern bietet auch aus der Nähe dynamische Blickwinkel. (Foto: Eric Paul)

Auf einer zweistündgen Führung erfährt man alles Wissenswerte über die Zeche Zollverein. (Foto: Eric Paul)

Das Innere der Zeche Zollverein beeindruckt mit technischem Charme. (Foto: Eric Paul)

Außentreppen (Foto: Eric Paul)Viele Details wie diese überwachsenen Kupplungen verleihen der Zeche bereits den Charme eines Lost Place. (Foto: Eric Paul)Die Zechentürme bieten gerade bei trübem Himmel eine düster-romantische Kulisse. (Foto: Eric Paul)

Die Anlagen im Inneren der Zeche sind sehr gut erhalten. (Foto: Eric Paul)

In vielen Räumen der Zeche sind Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus der aktiven Zeit ausgestellt. (Foto: Eric Paul)Alte Kontrollanlagen können während einer Führung besichtigt werden. (Foto: Eric Paul)

An einer alten Lore prangt noch der bekannte Ausspruch "Glück auf". (Foto: Eric Paul)


Tetraeder Bottrop

Schon von weitem sieht man den Tetraeder (oder auch "Haldenereignis Emscherblick") in Bottrop. Erbaut wurde das pyramidenförmige Stahl-Konstrukt auf der 80 Meter hohen Halde Beckstraße. Über eine Treppe gelangt man auf drei verschiedene Aussichtsplattformen - die dritte auf 38 Metern Höhe hat dabei eine Neigung von 9°, was ein Gefühl des Abrutschens verursacht. Da die Böden aus Gittern gemacht sind, sollte man zweifelsohne schwindelfrei sein, was ich von mir nicht gerade behaupten kann. Dennoch ist die Aussicht alle Schweißausbrüche wert. Zum Tetraeder fährt man idealerweise mit dem Fahrrad, denn auch der Weg hoch auf das Plateau der Halde ist idyllisch, alternativ muss man viele, viele Stufen laufen...

Der von weitem sichtbare Tetraeder in Bottrop steht auf einer alten Halde über der Stadt. (Foto: Eric Paul)

Bei tief stehender Sonne ergeben sich interessante Lichtspiele am Tetraeder. (Foto: Eric Paul)Ein Paar genießt die Aussicht von der Halde. (Foto: Eric Paul)Die Aussicht vom Tetraeder ist überwältigend: Von einer nahe gelegenen Anlage strömt dichter Dampf in den Himmel. (Foto: Eric Paul)

Wer bis zur höchsten Plattform des Tetraeders aufsteigen will, sollte schwindelfrei sein. (Foto: Eric Paul)


Landschaftspark Duisburg

Eine weitere industrielle Sehenswürdigkeit ist der Landschaftspark Duisburg-Nord. Er ist sowohl mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, aber auch mit dem Fahrrad gut zu erreichen. Am besten besucht man den Landschaftspark am späten Nachmittag bis zur Dämmerung, wenn die Beleuchtung angeht. Nur am Wochenende erstrahlt das stillgelegte Hüttenwerk in bunten Illuminationen. Unter der Woche sind nur einige wenige Lichter an. Das Gelände wird kulturell genutzt, bietet unter anderem einen Klettergarten und im Sommer auch ein Open-Air-Kino. Besondere Spots, die auch fotografisch einiges her machen, sind eine "Krokodil" genannte Vorladebrücke und der hinter ihr gelegene Hochofen 5, den man auch erklimmen kann. Von dort überblickt man das Gelände und kann auch tolle Sonnenuntergänge beobachten.

In den Abendstunden am Wochenende entfaltet der Industriepark Duisburg während der Vollbeleuchtung seine ganze Pracht. (Foto: Eric Paul)

Die letzten Sonnenstrahlen tauchen die Hochöfen in warmes Licht. (Foto: Eric Paul)Nur am Wochenende sind alle Illuminationen angeschaltet. (Foto: Eric Paul)Die großen Konstruktionen im Landschaftspark werden abends bunt beleuchtet. (Foto: Eric Paul)

Das "Krokodil", eine alte Verladebrücke kurz nach Sonnenuntergang. (Foto: Eric Paul)