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Blog

Hobby vs. Beruf

Mittlerweile lebe und arbeite ich schon über drei Monate in München - Zeit, ein erstes kleines Resumée zu ziehen. Und auch ein paar Bilder zu zeigen - denn wenn mich eine Sache beschäftigt hat wie kaum zuvor, dann ist es der berufliche Umgang mit der Fotografie. Und was sich zunächst wie eine trockene Adaption meines liebsten Hobbys anhört, hat sich tatsächlich zu einer noch tieferen Leidenschaft entpuppt.

Vom Hobby zum Beruf - eine Quelle der Inspiration (Foto: Eric Paul/CFV)

Vom Hobby zum Beruf...

Vor einigen Jahren noch habe ich mir geschworen, die Fotografie nie zum Beruf zu machen. Ich wollte mein Hobby, meinen Ruhepol nie mit der unsäglichen "Arbeit" verseuchen. Nie wollte ich zu jenen gehören, die keinen Spaß mehr am schönsten Hobby der Welt haben...

Doch irgendwie kommt es ja doch immer anders: Im Jahr 2014 begann ich mein Volontariat an der Axel-Springer-Akademie - zum Fotojournalisten selbstverständlich! Mit inbegriffen ein halbes Jahr WELT Kompakt, Praktika bei Travelbook.de und Bild.tv sowie ein Jahr in der BILD Bundesfotoredaktion. Und nicht zu vergessen sieben Wochen Praktikum beim Fotofachmagazin CHIP Foto-Video.

Und heute? Ich bin bei BILD München gelandet, arbeite dort als Fotoredakteur und Fotograf, daneben als Freier Autor für CHIP Foto-Video. Doch ist das nun wirklich so schlimm? Nein, denn ich denke, ich habe die perfekte Balance gefunden: Einerseits kann ich mein Wissen auf die Fotos anderer anwenden, kann entscheiden, welches Foto gut ist und welches nicht. Ich kann Fotografen briefen und nach "schönen" Optiken suchen. Und ab und zu komme ich auch mal vor die Tür - und dann macht das Fotografieren als willkommene Abwechslung auch richtig Spaß. Zudem erreiche ich so auch fotografische Felder, die mir sonst nur schwer zugänglich wären...

Blumen in der Freizeit fotografiert - und im Blatt gedruckt... (Foto: Eric Paul)Für Freizeitfotografen unerreichbar: Tunnelwartung bei der S-Bahn München (Foto: Eric Paul/BILD München)


...vom Beruf zum Hobby

Doch den größten Nutzen, den ich daraus ziehe, habe ich erst vor Kurzem erkannt. In den ersten Wochen dieses Jahres überkam mich eine gewisse kreative Flaute. Es mag am wechselhaften Wetter gelegen haben oder am Umzug aus dem gewohnten Umfeld in eine (fast) unbekannte Stadt. Doch durch Aufträge und das Betrachten der Fotos unserer Fotografen bei BILD lernte ich meine neue Umgebung schnell visuell kennen, bekam neue Ideen - und wieder Lust, selbst die Kamera zu schnappen und los zu ziehen. Und wenn man dabei noch ein neues Objektiv testen kann, umso besser.

Als Fotojournalist komme ich gelegentlich auch auf Termine mit Tieren - gut für die Seele! (Foto: Eric Paul/BILD München)

Im Archiv entdeckt - abends selbst losgezogen: Der Beruf kann neue Ideen geben (Foto: Eric Paul)

Die größte Ehre: Coverfoto auf der April-Ausgabe der CHIP Foto-Video (Repro: Eric Paul/CFV)

Von daher kann ich nur mein Fazit ziehen: Das Hobby zum Beruf zu machen, kann in die Hose gehen, doch wenn man den richtigen Twist findet, genau den richtigen Abstand - nicht zu nah dran, nicht zu weit entfernt - dann kann der Beruf auch neue Inspirationen bieten und das Hobby langfristig profitieren. Und am Ende wird das Engagement vielleicht auch mit neuen Höhepunkten in der fotografischen Laufbahn belohnt...