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Olympus Photography Playground
- Veröffentlicht am 07. Mai 2014
Wer auf experimentelle Fotografie steht, ist beim Olympus Playground genau richtig. Eine ganze handvoll Kunstinstallationen mit abgestimmten Licht und Spezialeffekten in den großen Hallen der ehemaligen Opernwerkstätten - an diesen Kompositionen kann sich der Fotograf nach Lust und Laune austoben. Der besondere Clou: Die Kamera muss man dazu nicht unbedingt mitnehmen, denn man kann sich die neue Olympus OM-D E-M10 kostenlos ausleihen und die SD-Karte sogar behalten. Ich war vor Ort und hab mir den "Foto-Spielplatz" mal genauer angeschaut...
Die ehemaligen Opernwerkstätten sind gut zu erreichen: Mit der S- oder U-Bahn bis zur Friedrichstraße und dann nur noch zwei Stationen mit der U6 bis "Naturkundemuseum". Von dort aus ist es ein Fußweg von wenigen Minuten. Von außen sieht das Gebäude doch ziemlich monströs aus, doch bereits im Eingangsbereich wird man von freundlichem Personal und einem großen Regal voller Olympus-Kameras empfangen. Wer seine eigene Kamera dabei hat, kann seine Jacke in der kostenlosen Gaderobe abgeben und sich sofort ins 1. Obergeschoss begeben.
Das alte Gemäuer macht zwar schon einen gewissen Charme aus, doch ist man erst einmal mittendrin, packt einen die "Foto-Wut". Die Installationen sind allesamt durchdacht und auch für fotografische Zwecke hergerichtet. Vor den Stationen findet man angebrachte Hinweisschilder, auf denen die Macher Hinweise geben, wie man das Objekt am Besten einfängt. Auch Stative stehen an vorgesehenen Stellen bereit. Dazu kommt das Olympus-Personal, dass einem Tipps gibt - vor allem aber für die Olympus-Tester.
Die Installationen sind sehr vielfältig und legen auf verschiedene fotografische Aspekte besonderen Wert; auch scheinen sie im Verlauf der Ausstellung einen ansteigenden Schwierigkeitsgrad aufzuweisen. Im ersten Obergeschoss zum Beispiel kann man sich an einem (zugegebenermaßen relativ simplen) Labyrinth versuchen, das aus Wänden mit bunten Streifenmustern besteht. Die Installation trägt den Titel "Op Art Labyrinth" und wurde vom Street-Art-Künstler Maser geschaffen. Hier sollen besondere Perspektiven gefunden werden. Einen Raum weiter findet man die von den Plakaten bekannte Hausfassade, an der die Besucher scheinbar wie Spider-Man herumkraxeln. Das ganze funktioniert über einen rieisigen Spiegel, der im 45-Grad-Winkel über der ebenerdigen "Berlin Facade" hängt. Hier braucht man lediglich auf einen Moment zu warten, in dem niemand aufrecht auf der Fassade läuft. Ein simpler Trick mit riesen Wirkung, der schon beim Zuschauen Spaß macht. Der fotografische Anspruch ist aber (noch) simpel...
Weiter geht's mit "Epiphyte Membrane", einer beeindruckenden Imitation eines riesigen Insektennetzes, welches quer durch den Raum gespannt ist. Der Besucher kann sich direkt unter das Netz legen (Kissen liegen bereit) und den stimmigen Tönen lauschen. Hier bieten sich sowohl extreme Brennweiten als auch das Spiel mit der Perspektive an. Die teils extrem feinen Strukturen erzeugen tolle Muster und sind fotografisch fordernd.
Ganz oben im Gebäude findet man aber die bei vweitem größte Herausforderung: "3Destruct" von Yannick Jacquet, Jeremie Peeters und Thomas Vaquié vom Label "Antivj". Feine Transparente werden von vier Seiten zu rhythmischen Sounds angeblitzt. Ständig wechselnder Lichteinfall und stereoskopische Illusion - ein wahrer Albtraum für den Fokus! Um mich herum brachen viele Fotografen irgendwann genervt ab. Aber nach aufmerksamer Beobachtung des Zyklus' schafft man es, die Stelle zu identifizieren, an der man gerade noch genug Zeit hat, scharfzustellen. Ein wahnsinns Motiv, in dem sich der Raum aufzulösen scheint. Aber seht selbst:
Es gibt noch weitere Kunstwerke zu sehen, von denen ich noch ein paar Bilder in der Galerie hab. Ein besonderer Clou sind aber auch die Workshops, die Olympus nebenbei anbietet. Zu festgelegten Terminen kann man zum Beispiel Light Art Performance Photography lernen - ein tolles Angebot, wie ich finde...
Der Olympus Playground hat noch bis zum 25. Mai täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei!
Technik-Check:
Auf jeden Fall dabei haben sollte man ein stabiles Stativ. Die Kamaera selbst sollte für Freihandaufnahmen auch bei hohen ISO-Werten rauschfreie Bilder produzieren. Für die Installation "3Destruct" braucht man in jedem Fall Live-View, ein Stativ und jede Menge Geduld.
Ich bin mit der EOS 7D und der EOS 5D Mark III sowie den Objektiven 24-70mm, 70-200mm und dem 10mm Fisheye gut gefahren. Hohe Lichstärken sind vor allem effektvolle Tiefenunschärfen empfehlenswert, man bekommt aber auch mit Reiseoptiken gute Bilder gezaubert.
Mehr Infos:
Mehr Fotos in meiner Bildergalerie
Homepage des Olympus Playgrounds